Mit Leidenschaft auch Schurken besungen
Ein Konzert in der Friedenskirche fesselte die Zuhörer mit zeitgenössischen Kompositionen.
Ehrenfeld - Licht durchflutete das Schiff der Friedenskirche, der intensive Gesang des Chores erfüllte das Gotteshaus mit einer atemberaubenden Akustik und bahnte sich seinen Weg bis vor das Portal. Auf den langen Holzbänken im Inneren ließen sich die Zuhörer von den einsetzenden Instrumenten verzaubern, viele genossen mit geschlossenen Augen das vielschichtige Hörerlebnis des Kantatenkonzertes. Ihren Höhepunkt erreichte die Atmosphäre bei den leidenschaftlich interpretierten Darbietungen der drei Solisten.
"Das Besondere an diesem Nachmittag ist, dass hier Laien von der Musikhochschule zusammen mit professionellen Musikern die durchaus anspruchsvollen Stücke umsetzen", erklärte Dirigent Thomas Pehlken, der gleichzeitig die Musik zu dem ersten Lied geschrieben hatte. Die sich daran anschließende "Schurkenkantate" war erst 2002 von dem Kölner Frank Stanzl komponiert worden und wurde in diesem Rahmen uraufgeführt. "Mit der Umsetzung bin ich sehr zufrieden", sagte Stanzl hinterher, "auch wenn sich ein paar Ungenauigkeiten eingeschlichen haben."
"Dass wir unseren Kirchenchor mit einer solchen Begleitung zu hören bekommen, ist wirklich fantastisch. Aber derartige Kirchenkonzerte haben im Kölner Westen ja mittlerweile schon Tradition", freute sich Pfarrer Siegfried Kuttner über den Sinnesgenuss. Die Fortsetzung dieser Tradition würde auch die anderen Musikfreunde begeistern, denn viele wollten sich nur langsam von ihren Plätzen erheben, um die Eindrücke noch so lange wie möglich festhalten zu können.